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Liebe Besucher,
derzeit bieten wir einen umfangreichen Zoom-Vortrag an über
Kritische Aspekte des Flughafens Friedrichshafen
Teilnahmedaten zu den Zoom-Vorträgen und Diskussionsabende gerne auf Anfrage
Wunschtermine möglich ab 3 Personen.
Beginn: jeweils 20.15 Uhr
Dauer: ca. 2,5 Std
Als Kurzinformation bieten wir hier online eine
Zusammenfassung des Vortrags
in 30 Fragen zu 7 Themengebieten:
Thema Finanzierung und Geschäftszahlen:
Wussten Sie,
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… dass der Flughafen FN seit Jahren rückläufige Fluggastzahlen hat und seit 2002 bis heute mit Ausnahme des Jahres 2006 nur Verluste macht (kumuliert handelt es sich um über 27 Mio Euro)?
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… dass im Jahr 2015 ein Anteil von 25 % am Flughafen zum Preis von 2,5 Mio Euro je zur Hälfte von Stadt und Kreis aufgekauft wurde, nachdem der vorherige Besitzer (Flughafen Wien VIE) mit diesem Anteil rund 5 Mio Euro Verlust (Kaufpreis 2007: 7,5 Mio Euro) gemacht hatte? Und nur 3 Jahre nach der Übernahme beträgt dieser gemeinsame Anteil am Flughafen nicht mehr 25 %, sondern knapp 80 %?
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… dass die Stadt Friedrichshafen und Bodenseekreis seit der Übernahme der VIE-Anteile in 2015 u.a. 17,4 Mio Euro in den Flughafen gesteckt haben (offenbar in mehreren Tranchen, jedoch nicht für Investitionen, sondern zur Tilgung von Altschulden)?
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… dass der Flughafen FN evtl. vergleichsweise zu niedrige Landegebühren verlangte bei gleichzeitiger Förderung/Finanzierung durch öffentliche Gelder? Und dass dieses Landegebühr-Dumping leider bei vielen Regionalflughäfen gängige Praxis war und daher die EU-Kommission in den Jahren 2012 – 2014 Verfahren wegen des Verdachts unerlaubter Beihilfen gegen Flughäfen führte, weil durch die Subventionen der Wettbewerb verzerrt wird? Quelle ). Vor 2014 sind Flughafen-Beihilfen ganz verboten. Seither sind Unterstützungen engen Regeln unterworfen. Nach 2024 muss der Flughafen auf eigenen Beinen stehen oder eben geschlossen werden.
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… dass in Friedrichshafen jede Flugbewegung in einem normalen Jahr mit 185 € (bei 32.500 Flugbewegungen in 2019) und mit bis zu 320 € in Pandemiezeiten (18.800 Flugbewegungen in 2020, Quelle: ADV-Statistiken) subventioniert werden muss, bei einem angenommenen aber lt. Prognosen realistischen Finanzbedarf von mindestens 6 Mio. Euro jährlich?
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… dass die derzeit geplante Übernahme der Flugsicherungskosten durch den Bundeshaushalt eine weitere Wettbewerbsverzerrung in Form eines Subventionsprogrammes für ausländische Airlines bedeutet? Während z. B. eine Fluglinie wie Wizz Air in Friedrichshafen ihre Kosten aus dem Bundeshaushalt finanziert bekäme, müssten Lufthansa, Eurowings, Condor und Co. ihre Gebühren in Frankfurt und Düsseldorf direkt an die DFS selbst bezahlen.
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… dass weder die EU noch der Bund noch das Land BW finden, dass man den Flughafen FN weiterfinanzieren sollte und sich mit Subventionen schon seit 2011 zurückhalten und dass ab 2024 solche Beihilfen EU-rechtlich sogar untersagt sein werden?
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... dass die Businessprognosen des Flughafens nie eintrafen, weil sie immer viel zu hoch waren? Aber aufgrund der hohen Prognosen leidet er heute an einer kostspieligen Überkapazität.
Thema Studien:
Wussten Sie,
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… dass in jüngerer Vergangenheit (2010, 2015, 2020) 3 Studien in Auftrag gegeben wurden, um nachfolgende Zahlungen zu legitimieren und dass diese nicht öffentlich zugänglich sind, und man so weder Datenquellen noch Methodik einer unabhängigen Prüfung unterziehen kann?
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… dass sich die Finanzbedarfe, die in den Studien genannt sind, alle 5 Jahre quasi verdoppeln (2010: 10 Mio Euro, 2015: 17,5 Mio Euro, 2020: 30 - 39 Mio Euro) ?
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… dass das Roland-Berger-Gutachten aus 2020 einen Finanzbedarf von 30 - 39 Mio Euro bis 2025 (nur als zusätzlicher Finanzbedarf für die Neuausrichtung) und weiteren 15 Mio Euro bis 2030 offenlegt, wobei die Altschulden von 32 Mio Euro noch nicht eingerechnet sind? Und dass dennoch ein Weiterbetrieb empfohlen wird mit der Begründung, dass sich „aus Verkäufen der Liegenschaften „nur“ 34 Mio Euro erlösen ließen, die Altschulden von 32 Mio Euro jedoch diese Erlöse auffressen würden“?
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… dass das Roland-Berger-Gutachten zwar 56 Mio Euro Bruttowertschöpfung für die Region angibt, diese Zahlen selbst aber in einer Fußnote auf Seite 27 als „Werte mit Schätzcharakter“ einstuft?
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… dass das Roland-Berger-Gutachten den Flughafen FN als Teststandort für Volocopter und andere Passagierdrohnen empfiehlt, obwohl es bereits einen solchen DLR-Teststandort in Magdeburg-Cochstedt gibt und Friedrichshafen wohl aufgrund der Stadtnähe dafür garnicht in Frage kommen kann?
Thema verkehrliche Anbindung:
Wussten Sie,
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… dass sich der Flughafen FN seine Passagiere im Umkreis von etwa 2 Autostunden mit 6 weiteren Flughäfen teilt? Mit dem Flughafen Zürich ist hier in weniger als 2 Stunden ein international gut aufgestellter Flughafen erreichbar. Mit dem Flughafen Memmingen liegt ein weiterer Regionalflughafen ebenfalls nur 1 Autostunde entfernt.
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… dass die Bodenseeregion keine abgeschnittene Randlagenregion ist, sondern - im Zentrum Europas gelegen - von allen Arten von Besuchern gut erreicht werden kann, auch ohne den Flughafen?
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… dass das Roland-Berger-Gutachten behauptet, dass es eine mangelnde Verkehrsanbindung durch Straße und Bahn gäbe, die sich auch in Zukunft nicht maßgeblich verbessere, aber gleichzeitig weder die Neubauten an B 30 und B 31 noch die Elektrifizierung der Südbahn in die Überlegungen mit einbezieht? Nach dem Ausbau von Stuttgart 21 soll sich die Bahnfahrt Bodenseeraum – Stuttgart sogar auf ca. 1 Std verkürzen.
Thema Bedeutung für die Wirtschaft:
Wussten Sie,
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… dass Flughäfen keine nennenswerte Wirkung auf Arbeitsmarkt und wirtschaftliche Entwicklung haben (es gibt Flughäfen in wirtschaftsschwachen und wirtschaftsstarken Regionen und eine Kausalität kann nicht nachgewiesen werden, dass ein Flughafen ursächlich für blühende Wirtschaft ist. Es ist eher so, dass sich reiche Regionen Flughäfen leisten). Quelle: Studie des Prof. Thießen zum Flughafen Cassel-Calden aus dem Jahr 2010
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… dass Flughäfen keine zusätzlichen Arbeitsplätze schaffen, sondern einige Arbeitsplätze neu entstehen, während andere verdrängt werden. Quelle: Studie des Prof. Thießen zum Flughafen Cassel-Calden aus dem Jahr 2010
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… dass die Deutsche Bank Research in zwei Analysen 2005 und 2015 festgestellt hat, es sei „prinzipiell sehr schwer, einen Regionalflughäfen wirtschaftlich zu betreiben“. Der „verkehrs- und volkswirtschaftliche Nutzen von Regionalflughäfen ist gering“, die Standortvorteile für die lokale Wirtschaft würden „in der Regel überschätzt“, die hohen Fixkosten des Flugbetriebs könnten in der Regel „nicht über Gebühren gedeckt werden“? Quelle
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....dass ein Abschwächen der regionalen Wirtschaftskraft nicht unmittelbar auf einen fehlenden Flughafen zurückgeführt werden kann, sondern auch durch Corona, Managementfehler und verpassten Strukturwandel verursacht sein könnte?
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… dass der Flughafen kein Gegenstand der Daseinsvorsorge sein kann, da er keine Verbindungen neu schafft, sondern nur bestehende Verbindungen schneller macht?
Thema Lärmbelastung für Anwohner und Touristen:
Wussten Sie,
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… dass der Flughafen Friedrichshafen sukzessive mit vielen „kleinen“ Zusatz-genehmigungen und Erweiterungen auf seinen heutigen Stand gebracht wurde und nie eine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht wurde? Diese würde er allein aufgrund seiner unmittelbaren Stadtnähe wahrscheinlich nicht bestehen.
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… dass laut Empfehlungen der ICAO (die internationale Organisation für den zivilen Luftverkehr) eine Landebahn so ausgerichtet sein sollte, dass sie nicht auf einen Stadtkern zielt und Flugzeuge so im Start- und Landevorgang nicht direkt über bewohnte Gebiete fliegen müssen?
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… dass ca. 9.000 Menschen in Friedrichshafen und Meckenbeuren bei jeder Start- und Landebewegung unterhalb der Sicherheitsmindesthöhe von 300 m überflogen werden?
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… dass es beim Thema Lärm aufgrund der Stadtnähe des Flughafens einen unlösbaren Konflikt gibt? Die Lärmgrenze liegt bei 62 dBA Dauerschallpegel für die verkehrsreichsten 6 Monate. Um ausreichend Verkehre (oberhalb ca. 700.000 Passagieren) für eine Kostendeckung zu generieren, wären die Lärmgrenzen überschritten. Quelle: Fluglärmberichte des Flughafens.
Thema Corona
Wussten Sie,
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… dass nach Aufhebung des Lockdowns im Frühjahr 2020 in jeder ankommenden Maschine mindestens ein Corona-Infizierter an Bord war? (Dass die Pandemie sowie die fortschreitende Digitalisierung das private und geschäftliche Flugreiseverhalten drastisch und nachhaltig verändern werden, muss wohl nicht weiter erläutert werden.)
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…dass es nur rund ein Sechstel des ersten Hilfspakets für die Lufthansa gekostet hätte, die Klassenräume in Deutschland mit Luftfiltern auszustatten? Quelle In Friedrichshafen und dem Bodenseekreis wird die Flughafenfinanzierung etliche Bereiche des Gemeinwohls kannibalisieren.
Thema Klima:
Wussten Sie,
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… dass die deutschen Regionalflughäfen für jährlich 4,2 Mio. t CO2-Ausstoß verantwortlich sind und so das Klimaversagen im Verkehrsbereich verschärfen?
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… dass die nationalen und europäischen Klimaschutzmaßnahmen zusätzlich zur bereits erhöhten Luftverkehrsteuer den Luftverkehr verteuern werden?
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... dass der Flugverkehr durch fehlende Kerosinbesteuerung und Mehrwertsteuererlasse bereits jährlich indirekte Subventionen von bis zu 12 Mrd Euro erhält
Quelle für Punkt 1 - 3: Studien des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft Link zur foes-Webseite) :
a) „Regionalflughäfen – ökonomisch und klimapolitisch unverantwortliche Subventionen“
b) „Zehn Klimaschädliche Subventionen im Fokus“
Dass das Fortführen des Flughafens FN mit einem verantwortlichen Umgang mit der Klimakrise unvereinbar ist und die Folgegeneration, insbesondere durch die „Fridays-for-Future“-Bewegung, den Flugverkehr tendenziell meiden wird, muss wohl nicht weiter erläutert werden.
Nach der Bundestagswahl könnte auch ein Minister der Grünen das Verkehrsministerium leiten.
Friedrichshafen, 11.Juni 2021
Anmerkung:
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